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ApEx-Control

Die einfache und schonende Zahnentfernung

veröffentlicht am: 01.04.10

Auf allen nur denkbaren Gebieten der Medizin gibt es Fortschritte. Auch in der Zahnmedizin bleibt die Entwicklung nicht stehen, wie am Beispiel des nachfolgend vorgestellten Instruments gezeigt wird: Setzt sich das vom Autor erfundene und zusammen mit der Firma Hager & Meisinger GmbH entwickelte ApEx-Control durch, kann ein stark zerstörter Zahnwurzel rest weitaus schonender, einfacher und komplikationsloser als bisher üblich entfernt werden.

ApEx-Control - Die einfache und schonende Zahnentfernung

Anders bei der herkömmlichen operativen Wurzelrestentfernung: Wenn ein Wurzelrest auf Grund seines Schadens zu wenig feste Zahnhartsubstanz zum Fassen mit Hebel und Zange bietet (und deswegen nicht verwendet werden können), muss das wurzelrestnahe Zahnfleisch mittels Skalpell trapezförmig eingeschnitten und mit dem Raspatorium zur Seite weggeklappt und gehalten werden, sodass unter Sichtbedingungen mit einem geeigneten Fräser Knochen abgetragen werden kann. Ist der Umfang des Wurzelrestes schließlich weit genug dargestellt, finden Hebel und Zange ausreichenden Halt, um damit den Zahnrest entfernen zu können.

Der große Nachteil dabei: Es werden mehr oder weniger große Schäden an Zahnfleisch und Kieferknochen verursacht, die dann sogar eine unmittelbar im Anschluss zur Wurzelrestentfernung geplante Sofortimplantation verhindern können. Es darf nämlich ein Implantat nur in einen gesunden und ausreichend großen Kieferknochen eingesetzt werden. Ist aber der Knochen des Zahnfaches (Limbus alveolaris) erst einmal beschädigt und abgesunken, muss das knöcherne Implantatlager zunächst mühsam wieder aufgebaut werden. Das kostet nicht nur Zeit und Geld, es belastet den Betroffenen zudem mit unnötigen Schmerzen.

Was auch häufig unterschätzt wird, das ist die Gefahr der Fremd- oder Eigenverletzung durch das plötzliche Abrutschen während des Gebrauchs der sonst zur Wurzel restentfernung benutzten Handinstrumente.

Nicht so bei der ApEx-Extraktion: Weil derWurzelrest via Wurzelanker mit dem Instrument verbunden ist und damit herausgezogen wird, ist die ApEx-Extraktion ohne Risiko für Patient und (Zahn-)Arzt.

Das Wirkprinzip von ApEx-Control ist ganz einfach. Fast so wie mit einem Korkenzieher, arbeitet es nach dem Kraft-Gegenkraft-Prinzip: Ist die Pilotbohrung im Zentrum der zu entfernenden Wurzel platziert, wird ein in Länge und Durchmesser passender Wurzelanker gewählt und bis zu seinem Gewindeende im Wurzelrest versenkt. Der Wurzelanker schaut dann noch mit seinem Kopfteil, das in einem Gewinde endet, aus dem Wurzel rest heraus.

Bevor dieses mit dem Innengewinde der Extraktionsschraube verschraubt wird, muss noch die spezielle Auflageplatte übergeschoben werden. Sie stützt sich auf den Nachbarzähnen oder auf dem zahnlosen Kieferkammabschnitt ab und bildet ein Widerlager zur Aufnahme der bei der Extraktion auftretenden enormen Kräfte.

ApEx-Control - Die einfache und schonende Zahnentfernung

Wird nun die Extraktionsschraube mittels Ratsche gedreht, ziehen sich Wurzelanker und Extraktionsschraube teleskopartig ineinander zusammen. Nach weiterem geduldigen Drehen mit der Ratsche werden die Fasern der Zahnwurzel (Scharpey' sc he Fasern) so weit gedehnt und schließlich zerrissen, dass der Wurzelrest plötzlich mit einem Ruck zum Vorschein kommt.

Sämtliche Systemteile von ApEx-Control sind von durchdacht standfester und robuster Bauart. Dadurch ist ApEx-Control nicht nur handlich und problemlos in der Bedienung, es lässt sich auch mit wenigen Handgriffen schnell zerlegen und reinigen. Die beiden Instrumentensets ApEx-Control und ApEx-Control Professional sind seit dem Frühjahr 2009 erhältlich und können über die Firma Hager & Meisinger GmbH bezogen werden.