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Tipps und Hinweise...

zum richtigen Umgang mit der festen Spange

veröffentlicht am: 28.02.14

Tipps und Hinweise zum richtigen Umgang mit der festen Spange

Die kieferorthopädische Regulierung von Zahn- und Kieferfehlstellungen mit fester Spange, auch als Multiband- oder Multibracketbehandlung bezeichnet, ist eine besonders häufige Behandlungsform in der Kieferorthopädie. Natürlich gibt es daneben noch andere Behandlungsoptionen, die sollen uns aber in der hier folgenden Abhandlung nicht interessieren.

Wenn man einmal genauer darauf achtet, dann wird es einem erst bewusst, dass sehr viele Kinder im Alter zwischen 12 und 16 Jahren welche haben, eine feste Spange mit silbernen oder weißen Brackets und Bögen. Der Autor dieses Artikels, der seit über zwanzig Jahren kieferorthopädisch festsitzend und herausnehmbar behandelt, stellt dabei immer wieder eine weitgehende Unsicherheit im Umgang mit der festen Spange bei den davon betroffenen Kindern und den sie begleitenden Eltern fest. Im nachfolgenden Artikel soll eine lose Aufzählung wichtiger Punkte Tipps und Hinweise zum Umgang mit der festen Spange geben.

Tipps und Hinweise zum richtigen Umgang mit der festen Spange

Zwar werden mit dem festsitzenden Multiband Zahnbewegungen erreicht, die mit anderen Maßnahmen nicht zu erreichen sind, aber dennoch darf nicht unerwähnt bleiben, dass mit ihr gleichfalls enorme Belastungen und Risiken für die Zähne resultieren. Schlimmstenfalls, bei zu viel Druck oder Zug, kann es sogar zu Wurzelresorptionen kommen.

Bitte achten Sie daher darauf, dass Sie, Ihr Kind und Ihr Kieferorthopäde gut zusammenarbeiten, da die Behandlungsergebnisse nur dann zufriedenstellend sein können, wenn die Anweisungen entsprechend befolgt werden. Neben den mechanischen Bewegungen durch die Apparatur, sollte auch auf die richtigen Mundfunktionen geachtet werden, wobei hier der Zungenfunktion und der Atmung eine besondere Bedeutung zukommt.

Bitte informieren Sie Ihren Kieferorthopäden, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind nachts durch den Mund atmet oder den Mund tagsüber offen hat.

Daneben ist die Zahnpflege absolut wichtig, denn nachlässige Mundhygiene und lange Zeit auf den Zähnen verbleibende Beläge bewirken Karies und Zahnfleischentzündungen. Tipps und Hinweise zum richtigen Umgang mit der festen Spange

WICHTIG

Entkalkungen treten nicht unter den Brackets und Bändern auf (denn hier ist der Zahn geschützt!), sondern um das Bracket oder Band herum, wenn nicht ausreichend geputzt wird. Nach einer professionellen Reinigung der Zähne, sollte eine Versiegelung der Zahnoberfläche zum weiteren Schutz des Bracket- und Bandumfeldes beitragen.

In den ersten 3 Tagen ist auf die Einnahme von gefärbten Lebensmitteln zu verzichten (Verfärbungen durch Curry, Ketchup, etc.).

Gummizüge sind wichtige Hilfselemente und sind den Anweisungen gemäß meistens nachmittags und nachts zu tragen, um die erforderlichen Zahnbewegungen zu ermöglichen. Was nicht gegessen werden darf, ist Klebriges, Hartes und Süßes, wie z.B. Kaugummi, Lakritz, Weingummi, Karamel, Maoam, Nüsse, gebrannte Mandeln usw.

Ein Druckgefühl und das Aufreiben an der Wangen- und Lippeninnenseite tritt nach der ersten Eingliederung der festen Apparatur auf und hält nur wenige Tage an. Mitgegebenes Wachs, mit den Fingern auf die Brackets aufgebracht, kann in der Anfangszeit Linderung verschaffen. Bei jeder Kontrolle werden die Bögen kontrolliert und gegebenenfalls aktiviert. Nach ca. 2 bis 3 Monaten wird der nächststärkere Bogen eingesetzt. Auch dann tritt verstärkt Druck auf, der schon meist nach 1 bis 3 Tagen aufhört.

Tipps und Hinweise zum richtigen Umgang mit der festen Spange

Druckstellen entstehen durch Verbiegen der Bögen beim Essen von harten und klebrigen Nahrungsmitteln. In diesem Fall sollte sofort ein Termin ausgemacht werden. Am Wochenende kann man sich mit Wachs behelfen, so wie es Ihnen und ihren Kindern in der Praxis gezeigt wurde.

Zahnärztliche Kontrollen sollten in Halbjahres-Abständen gesunde Zähne und Zahnfleisch sichern helfen.

 

Die Stabilisierung des Ergebnisses zum Schluss der aktiven Behandlung erfolgt über lose getragene Schienen bzw. Positioner oder feste Retainer, die nach der Entfernung der Multibandapparatur für ein halbes Jahr, besser ein Jahr (manchmal auch länger), zu tragen sind.

Nasenatmung und die richtige Zungenlage sind wichtig, um ein gutes Ergebnis zu erreichen und zu behalten. Denn die Zunge verschiebt bei zu viel Druck die Zähne und/oder blockiert sie in Ihrer Entwicklung. Deswegen ist es wichtig, die Zunge am Gaumen zu halten, den Mund zu schließen und durch die Nase zu atmen.

Achtung! Brackets, die sich lösen, zum nächsten Termin unbedingt mitbringen, da sie sonst neu berechnet werden müssen.

Da der Erfolg einer kieferorthopädischen Behandlung immer nur in einem vertrauensvollen Umfeld gedeihen und wachsen kann, muss von jedem Kieferorthopäden erwartet werden dürfen, dass er auf Fragen, Hinweise oder Kritik ernsthaft, respektvoll und gewissenhaft eingeht. Machen Sie doch die Probe!